Die Kraft der Kleingruppen

Von Christian Walch |
27. Oktober 2025 |
Get-Together beim Sonntag 2.0 in Bramberg

Was Menschen wirklich wichtig ist, kommt in besonderen Momenten des Lebens zum Ausdruck. Höhepunkte oder einschneidende Momente  zeigen, wer wir sind und was uns vor allem ausmacht. Die letzten Wochen, Tage oder Stunden, die wir auf dieser Erde zu Gast sind, sind oft so eine Zeit.

Der Bestseller der australischen Autorin Bronnie Ware nimmt diesen letzten Lebensabschnitt in den Fokus. In The Top Five Regrets of the Dying – 5 Dinge, die Sterbende am meisten bereuen stellt sie Menschen, die sich auf das Sterben vorbereiten, die Frage, was sie anders machen würden, wenn sie noch einmal leben könnten. Ware arbeitete als Krankenschwester auf der Palliativstation eines Krankenhauses.

Zwei dieser fünf Dinge sind: 

  • Der Wunsch, mehr Mut gehabt zu haben, das eigene Leben zu leben.
  • Der Wunsch, sich mehr um Freunde gekümmert zu haben. 

Zu oft passen sich Menschen den Vorstellungen und Wünschen anderer bzw. der Gesellschaft an und zu selten nehmen sie sich die Zeit für gute Freundschaften, so die Ergebnisse der Untersuchungen dieses Buches.

Am Samstag, den 18. Oktober, gab es im Rahmen des LIVT-Programms einen Workshop für unseren Pfarrverband zum Thema Kleingruppen – Kirche nahe und konkret erfahren. Neben der großen Gemeinschaft bei Gottesdiensten wie Erntedank, Allerheiligen und anderen Anlässen ist persönliche Begegnung für ein gesundes Wachstum der Pfarre wichtig. Anonymität und Einsamkeit sind Herausforderungen unserer Zeit. Umso schöner kann es sein, wenn Menschen Orte und Zeiten haben, wo sie so sein können, wie sie sind. In vielen Pfarren und Gemeinschaften weltweit gibt es neben der großen Gemeinschaft am Sonntag viele kleine lebendige Gruppen, die sich regelmäßig treffen.

Wäre es nicht schön, wenn es auch bei uns im Oberpinzgau in den Pfarren ein wachsendes Netzwerk von Kleingruppen gäbe?

Einer meiner Vorgänger, Pfarrer Josef Zauner, hat seinerzeit mit einigen Bibelrunden begonnen. Manche von ihnen gibt es erfreulicherweise noch immer. Diakon Ruben hat immer wieder in ihnen gewirkt. In den letzten Jahren sind aus den Alphakursen auch drei Hausgemeinschaften entstanden. Daneben gibt es noch weitere Teams und Gruppen in unserem Pfarrverband. Wäre es nicht wunderbar, wenn, darauf aufbauend, in den nächsten Jahren weitere Kleingruppen entstehen, die untereinander vernetzt sind? Junge und ältere Menschen, die ihren Alltag teilen und sich gemeinsam zu Christus bekennen?

Eine meiner Schwägerinnen ist Teil einer Kleingruppe von jungen Müttern in Rif.

Sie treffen sich regelmäßig zum Austausch, sprechen ein kurzes Gebet und stärken sich auf ihrem Weg des Mutterseins gegenseitig. Es braucht etwas Mut, sich zum christlichen Glauben zu bekennen und in einer der verschiedenen Gruppen dabei zu sein. Natürlich sind diese Gruppen nicht perfekt. Aber ich glaube, dass es der Sehnsucht nach Freundschaften und guter Gemeinschaft entspricht, von der die Australierin Bronnie Ware in ihrem Buch schreibt. Beten wir um ein gesundes Netzwerk verschiedener Kleingruppen im Oberpinzgau.

Dazu möchte ich dich einladen. Sei dabei!

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