Ein Bund mit Gott

Sakramente

Wenn es um Sakramente geht, dann geht es um Kernstücke unseres Glaubens, denn hier geht es um die Verbindung mit Gott. Wie nimmt Gott mit uns Verbindung auf und wie können wir uns mit Gott verbinden? Wie werden wir „Verbündete“ Gottes? Wie treten wir in den Bund mit Gott ein? Das Gute ist: Es ist Gott, der uns den Bund anbietet. Und wenn wir diesen Bund mit ihm schließen wollen, dann sagt Gott: 

„Ich bin euer Gott, und ihr seid mein Volk!“

(z. B. Leviticus 26,12)

„Kann denn eine Frau ihr Kindlein vergessen,
eine Mutter ihren leiblichen Sohn?
Und selbst wenn sie ihn vergessen würde:
ich vergesse dich nicht.
Sieh her: Ich habe dich eingezeichnet in meine Hände…“

(Jesaja 49,15f)

Gott bietet uns also einen Bund an, einen Bund, dem ER immer treu bleiben wird. Man kann die Sakramente als Bund mit Gott und als Zeichen dieses Bundes verstehen.

Das Sichtbare und das Unsichtbare verbinden sich

Wie die Liebe von zwei Menschen nicht nur daraus besteht, sich die Liebe zu denken, sondern daraus, sie zu leben, so ist es auch mit den Sakramenten als Zeichen des Bundes: Sie sind nicht nur Gedanken oder schöne Worte, sondern Taten. Durch sie geschieht etwas. Sie verbinden die geistige, unsichtbare Welt mit der materiellen, sichtbaren Welt. Der unfassbare Gott kommt uns in den Sakramenten entgegen. Am tiefsten erfüllt hat sich das in der Menschwerdung Gottes in Jesus. Daher wird Jesus auch das „Ursakrament“ genannt. Jesus ist die ultimative Verbindung Gottes mit unserer Welt. In Jesus zeigt uns Gott, dass er uns nicht von oben herab dirigiert und wenn wir brav sind vielleicht nach oben zieht, sondern dass er uns von unten stützt, auffängt, emporhebt. Er will uns bei sich haben, und da wir nicht von allein zu ihm kommen können, kommt er zu uns.

Jesus öffnet die Tür, die Kirche hält sie offen

Jesus hat uns, noch bevor er getötet wurde und auferstand, Wege und Mittel geschenkt, damit wir weiterhin diese Verbindung mit Gott finden und in ihr bleiben können. So hat er die Kirche gegründet. Sie wird auch „Grundsakrament“ genannt, denn in und durch die Kirche bleibt die Verbindung mit Gott aufrecht. Papst Franziskus hat dies einmal so beschrieben:

„Gott ist die Welt nicht gleichgültig, er liebt sie so sehr, dass er seinen Sohn für die Rettung jedes Menschen hingibt. In der Menschwerdung, im irdischen Leben, im Tod und in der Auferstehung des Sohnes Gottes öffnet sich ein für alle Mal die Tür zwischen Gott und Mensch, zwischen Himmel und Erde. Und die Kirche ist gleichsam die Hand, die diese Tür offenhält, indem sie das Wort verkündet, die Sakramente feiert und den Glauben bezeugt, der in der Liebe wirksam ist (vgl. Gal 5,6).“

(Botschaft für die Fastenzeit 2015)

Jesus hat die Tür zwischen Gott und Mensch geöffnet und die Kirche ist die Hand, die diese Tür offenhält.

Um diese Tür offen und die Verbindung von Gott und Mensch aufrecht zu erhalten, hat Jesus uns schließlich neben dem Grundsakrament der Kirche weitere Sakramente hinterlassen.

Die Sakramente des Neuen Bundes sind von Christus eingesetzt. Es gibt sieben Sakramente: die Taufe, die Firmung, die Eucharistie, die Buße, die Krankensalbung, die Weihe und die Ehe. Diese sieben Sakramente betreffen alle Stufen und wichtigen Zeitpunkte im Leben des Christen: sie geben dem Glaubensleben der Christen Geburt und Wachstum, Heilung und Sendung. Es besteht also eine gewisse Ähnlichkeit zwischen den Stufen des natürlichen Lebens und den Stufen des geistlichen Lebens.

(Katechismus der Katholischen Kirche 1210)

Die glorreichen Sieben

Die sieben Sakramente der Kirche haben also ihren Ursprung in Jesus. Durch sie stärkt und begleitet er uns in wichtigen Momenten des Lebens. Entscheidende Momente, an denen sich grundlegend etwas ändert, sind die Geburt (Taufe), das Erwachsenwerden (Firmung) und die Form der Lebensweise (Heirat oder Priesterweihe). Es gibt auf dem Lebensweg auch Momente, wo wir Verwandlung brauchen, Vergebung (Beichte) und Heilung (Krankensalbung). Über allem steht die heiligste Eucharistie, der Leib Christi. Sie ist die „Quelle und der Höhepunkt des ganzen christlichen Lebens“ (Lumen Gentium 11). Wenn wir den Leib Christi mit gläubigem Herzen empfangen, werden wir Teil von Jesus und er von uns. Wenn wir den Leib Christi anbeten (Anbetung) sind wir real in der Gegenwart unseres Herrn und Messias.

Die einen Sakramente markieren und heiligen einmalige Wendepunkte im Leben (Taufe, Firmung, Ehe, Weihe), die anderen sind uns ständige Begleiter und immer wieder wirksames Heilmittel (Eucharistie, Beichte, Krankensalbung).

Sakramente bestehen jeweils aus einem Wort und einem Element. Der heilige Augustinus hat dazu ein bekanntes Wort geprägt: „Es tritt das Wort zum Element, und es wird das Sakrament.“ (Vorträge über das Johannesevangelium, 80. Vortrag) Bei der Taufe ist etwa das Wasser das Element und das Wort ist „ ich taufe dich im Namen des Vaters, und des Sohnes und des Heiligen Geistes“. Auch dies verdeutlicht, wie sich in den Sakramenten das Sichtbare mit dem Unsichtbaren verbindet.

Ein Geschenk gehört ausgepackt

Sakramente werden als „sichtbare Zeichen der unsichtbaren Liebe/Nähe/des Handelns Gottes“ bezeichnet. Das besondere an diesen Zeichen ist, dass sie das, was sie bezeichnen auch selbst enthalten. Was sie einerseits symbolisieren vollbringen sie auch. Man nennt das „wirkmächtige Zeichen“. Sie sind nicht wie ein Hinweisschild, das eine Sehenswürdigkeit in 500 m Entfernung ankündigt, sondern mehr wie ein eingepacktes Geschenk. In der Verpackung ist das Geschenk enthalten.

Es besteht eine weitere Ähnlichkeit zu einem Geschenk. So wie man ein Geschenk auspackt, so warten auch die Sakramente darauf, von uns ausgepackt zu werden. Bei den Sakramenten bedeutet das, dass wir auch nach dem leben, was Gott uns in den Sakramenten anbietet. Gott tut seinen Teil, nun liegt es an uns, auch den unsrigen Teil zu tun. Wenn ich etwa vor Gott den Bund der Ehe geschlossen habe, bedeutet dies, dass ich in Folge auch so leben soll wie ein verheirateter Mensch und nicht mehr wie vorher. Wenn man ein Sakrament empfängt, übernimmt man dadurch Verantwortung. Auch wenn ich in der Heiligen Messe war und den Leib Christi empfangen habe, übernehme ich die Verantwortung dementsprechend zu leben.

Gott nimmt uns unseren Teil nicht ab, sondern ermutigt uns zu einem Leben in Fülle, einem Leben, in dem wir die Geschenke Gottes immer wieder auspacken.

Ein Leben durchwoben mit den Sakramenten ist ein Leben gestärkt durch die Gegenwart Gottes.

Informationen zu den einzelnen Sakramenten findest du auf der jeweiligen Seite:

Taufe

Durch die Taufe werden wir zu Christen & erfahren das Geschenk der Gotteskindschaft

Ehe

Ein Bild für die Liebe zwischen Gott und der Kirche

Firmung

Das Sakrament in der wir mit der Gabe des Heiligen Geistes beschenkt werden

Krankensalbung

In der Krankensalbung ist dieses heilsame Wirken Gottes lebendig

Eucharistie

Jesus Christus gibt seinen Leib und sein Blut für uns hin

Beichte

Im Sakrament der Versöhnung können wir immer wieder neu anfangen

Weihe

Nicht nur eine Funktion sondern eine Sendung für seine Geschwister im Glauben