Pinzgauer Wallfahrt nach Heiligenblut

Von Ruben Weyringer |
25. Juni 2025 |

Alljährlich, am 28. Juni, pilgern tausende Menschen von Ferleiten oder über das Seidlwinkltal über den Tauernhauptkamm nach Heiligenblut. Es ist dies der Vortag vom Fest Peter und Paul. Viele Menschen nehmen am Wallfahrtsritual teil, das sind Wallfahrermesse, gemeinsames Gebet und Gebetsrasten. Andere gehen weit voraus und treffen schon am frühen Nachmittag in Heiligenblut ein.

Über den Ursprung der Wallfahrt gibt es nur Vermutungen. Die Menschen damals wussten es, hielten es aber nicht für notwendig aufzuschreiben, warum sie diese Strapazen und Gefahren auf sich nahmen. Für die Wallfahrt musste man sich ja vier Tage Auszeit nehmen: Einen Tag von Bramberg nach Ferleiten, einen Tag für die Wallfahrt nach Heiligenblut und zwei Tage wieder zurück.
Jedenfalls hatten die Wallfahrer großes Vertrauen, Hilfe in ihren damaligen Nöten zu erhalten.

Im Jahre 1544 ist die Wallfahrt durch eine Notiz in der Kirchenrechnung von Stuhlfelden erwähnt. Es geht daraus hervor, dass ein ansehnlicher Betrag für eine Opferkerze für Heiligenblut ausgegeben wurde. Dass Bramberger zu den ersten Wallfahrern gehörten, hat sich mündlich überliefert.

1482 und 1495 wurde der Oberpinzgau von einer verheerenden Pestepidemie heimgesucht. Die Seuche oder die häufigen Angriffe des Wolfes auf die bäuerlichen Nutztiere könnten Gründe für die Entstehung einer Bittwallfahrt nach Heiligenblut gewesen sein. Jedenfalls fanden die Menschen immer Gründe, nach Heiligenblut zu pilgern, auch wenn sich die persönlichen oder kollektiven Anliegen immer wieder geändert hatten.

Passend zum Motto des „Heiligen Jahrs 2025“ kann gesagt werden:
Seit jeher waren die Wallfahrer „Pilger der Hoffnung“.

(Markus Proßegger)

Die Pinzgauer Wallfahrt 2025

Die Wallfahrt findet bei jeder Witterung statt. Heuer fällt der 28. Juni auf einen Samstag.
Treffpunkt ist bei der Mautstelle in Ferleiten, wo um 05:00 Uhr die Pilgermesse gefeiert wird.
Zur Anreise mit dem PKW bitte Fahrgemeinschaften bilden, denn es fährt kein Postbus in der Früh. Parkplätze sind vorhanden.

Die Wallfahrt startet um 06:00 Uhr angeführt von Fahne und Wallfahrtsleiter Pfarrer Alois Dürlinger. Am Anfang wird gemeinsam gebetet.

 

Danach sind vier „Gebetsrasten“ entlang des Weges vorgesehen. Infoblätter werden vorbereitet.

 

In Heiligenblut werden die Wallfahrer um 17:00 Uhr von der Musikkapelle empfangen. Anschließend ziehen diejenigen, die am Abend heimfahren wollen, in die Kirche zur Wallfahrermesse.

Für alle, die in Heiligenblut übernachten, ist der Wallfahrergottesdienst am 29.06. um 06:00 Uhr.

Für die Rückfahrt von Heiligenblut werden Busse organisiert. Die Fahrkarten muss man sich bei den Begleitfahrzeugen der Feuerwehr bereits auf der Wallfahrt kaufen!

Neueste Beiträge: