Diözesanwallfahrt nach Rom zum Heiligen Jahr 2025
Papst Franziskus hat das Heilige Jahr 2025 eröffnet. Es steht unter dem Motto „Pilger der Hoffnung“. Anlässlich dieses Heiligen Jahres gibt es von 17. bis 22. November eine Diözesanwallfahrt mit Erzbischof Franz Lackner nach Rom. Auch mein Bruder P. Simon Weyringer wird einen Bus begleiten. Die Reise hat ein tolles Programm, hier kann man sich bis 31. Jänner anmelden.
Hier erklärte Papst Franziskus den Sinn dieses Heiligen Jahres.
Aus dem Schreiben von Papst Franziskus zum Jubiläumsjahr 2025:
„Das Jubiläumsjahr war in der Kirche immer ein Ereignis von großer geistlicher, kirchlicher und sozialer Bedeutung. Seit Bonifaz VIII. im Jahre 1300 das erste Heilige Jahr einführte – mit einem fünfzigjährigen Rhythmus, der später auf fünfundzwanzig Jahre festgelegt wurde – hat das gläubige Volk Gottes diese Feierlichkeit als ein besonderes Gnadengeschenk gelebt, gekennzeichnet durch die Vergebung der Sünden und insbesondere durch den Ablass, den vollen Ausdruck der Barmherzigkeit Gottes. Die Gläubigen schöpfen, oft am Ende einer langen Pilgerreise, aus dem geistlichen Schatz der Kirche, indem sie durch die Heilige Pforte schreiten und die Reliquien der Apostel Petrus und Paulus verehren, die in den römischen Basiliken aufbewahrt werden. Millionen und Abermillionen von Pilgern haben im Laufe der Jahrhunderte diese heiligen Stätten erreicht und somit den Glauben aller Zeiten lebendig bezeugt!“
Heilige Jahre sind eng mit Ablässen verbunden. Hier das Wichtigste zusammengefasst und dann ausführlichere Gedanken zum tollen Thema Ablaß:
- Sünde ist gestörte/zerstörte Beziehung zu Gott und/oder zu Menschen
- Gott vergibt die Sünden durch Jesus, Jesus gibt diesen Dienst an die Kirche weiter
- Uns wird vergeben, aber wir bleiben für die Folgen der Sünde Verantwortlich, wir sind aufgerufen gut zu machen, was geht.
- Weil wir nicht alles gut machen können, bleiben die „zeitlichen Sündenstrafen“, sie sind nicht Strafe Gottes, sondern folgen der Sünde. Im Reinigungsort („Fegefeuer“) werden wir von dieser Schuld befreit, sodass wir in Gottes Herrlichkeit eingehen können.
- Wir sind alle verbunden, daher können wir aus dem „Schatz der Kirche“ beschenkt werden. Dieser Schatz ist Jesus selbst, es wirken aber auch die Gebete und die guten Werke der Heiligen mit hinein.
- Weil wir alle Verbunden sind, können wir auch für Verstorbene Geschenke aus dem Schatz der Kirche bekommen.
„Ablässe sind toll – Ablaß revisited“
Ablässe sind toll!
Wie bitte? „Ablaß“ – da rollt man doch mit den Augenbällen und fletscht die Zähne. War das nicht der Auslöser für die Reformation? Ist das nicht der Inbegriff von Aberglauben, Geldgier, Gläubigenfeiglerei, Zeichen einer immer noch hinterwäldlerischen Kirche, die einfach keinen Fuß in die Moderne bekommt???
Ablässe sind toll, aber warum, was passiert da eigentlich?
Sünde, gestörte Beziehungen
Wie so oft beginnt es mit der Sünde. Eine mögliche Definition: Sünde ist alles, was die Beziehung von uns zu Gott und unter uns Menschen stört oder zerstört. Wir sind geschaffen um Gott über alles und den Nächsten wie uns selbst zu lieben (Matthäusevangelium 22,37-39). Alles, was da dagegen arbeitet ist Sünde.
„Laßt euch mit Gott versöhnen“ (2 Korinther 5,20) ruft uns der Heilige Paulus zu. „Nur Gott kann Sünden vergeben“ und genau das hat Jesus getan: „Mein Sohn, deine Sünden sind dir Vergeben“ (Markusevangelium 2,5.7) Er hat diesen „Dienst der Versöhnung“ (2 Korinther 5,18) den Aposteln und mit ihnen der Kirche anvertraut und zwar mit ziemlich drastischen Worten: „Wem ihr die Sünden vergebt, dem sind sie vergeben; wem ihr die Vergebung verweigert, dem ist sie verweigert“ (Johannesevangelium 20,23).
(links: Weihbsichof Andreas Laun feiert die Heilige Messe in Wald im Pinzgau im Jahr 2013 )
Durch die Vergebung wie sie uns durch das Sakrament der Beichte geschenkt wird, ist die Beziehung zu Gott und dem Nächsten geheilt. „Wenn also jemand in Christus ist, dann ist er eine neue Schöpfung: Das Alte ist vergangen, Neues ist geworden. Aber das alles kommt von Gott, der uns durch Christus mit sich versöhnt und uns den Dienst der Versöhnung aufgetragen hat“ (2 Korinther 5,17f)
Wirds da Papa schon richten?
Man ist also neu geworden, frei von den gestörten Beziehungen als Folge der Sünde. Was jedoch ist mit den Menschen, die wegen mir litten und weiter leiden werden? Was, wenn ich wirkliche tiefe Wunden geschlagen habe, die nicht mehr verheilen? Gott vergibt alles, selbst Mord – was aber mit den Kindern, die wegen mir z.B. ohne Eltern aufwachsen müssen? Sünden bringen langfristig Schaden mit sich. Gott vergibt uns, aber wir bleiben weiterhin verantwortlich für die Folgen unserer Sünden. Gott sei Dank! Gott nimmt uns ernst, er vergibt uns und hat uns durch Tod und Auferstehung seines Sohnes Jesus erlöst, aber er ist nicht der „Überpapa“ der einfach alles für uns richten wird (vgl. Qualtinger, „da Papa wirds schon richten“). Er ist ein guter Vater, der zu seinem Kind sagt: „Meine Tochter, mein Sohn, ich liebe dich und ich glaube an dich. Ich vergebe dir und jetzt tu, was du tun kannst um es wieder gut zu machen…“.
Ich hoffe, ich schaff es ins Fegefeuer
Manche Dinge kann man direkt richten, wo das nicht geht, kann man immer beten, fasten, für die Armen da sein. Alles werden wir aber nicht ausbügeln und wieder gut machen können. Die Schuld, die bleibt nennt man die „zeitlichen Sündenstrafen“ Sie sind keine Strafe Gottes, sondern Folgen unserer Entscheidungen und Sünden. Was dann? Die Kirche sagt dazu im Katechismus
„Wer in der Gnade und Freundschaft Gottes stirbt, aber noch nicht vollkommen geläutert ist, ist zwar seines ewigen Heiles sicher, macht aber nach dem Tod eine Läuterung durch, um die Heiligkeit zu erlangen, die notwendig ist, in die Freude des Himmels eingehen zu können. Der Ort der Reinigung ist das Fegefeuer.“ (KKK 1030)
„Ich hoffe, ich schaffe es ins Fegefeuer“ sprach Benedikt Groeschel CFR , denn vom Fegefeuer geht es nur mehr aufwärts, immer näher zu Gott.
Ablaß Geschenke aus dem Schatz der Kirche
Nun endlich kommen wir zum Ablaß und man möge Staunen, was da für ein schöner und tiefer Grundgedanke dahinter steht: Wir stehen nicht alleine da sondern sind alle miteinander verbunden. Deshalb können wir auch füreinander etwas tun.
„Das Leben jedes einzelnen Kindes Gottes ist in Christus und durch Christus mit dem Leben aller anderen christlichen Brüder in der übernatürlichen Einheit des mystischen Leibes Christi wie in einer mystischen Person in wunderbarem Band verbunden“ (Papst Paul VI.)
In diese Gemeinschaft ist die ganze Kirche eingeschlossen, Lebende und schon Heimgegangene, die auf Erden, die im Himmel und die, die im Reinigungsort auf den Himmel vorbereitet werden. In dieser großen Gemeinschaft, die Raum und Zeit überschreitet hat Jesus schon alles für unsere Rettung getan. Unzählige Heilige und Gläubige, allen voran die Gottesmutter Maria haben mitgelebt und gewirkt. So viel Liebe, so viel Glaube, so viel Gebet, so viel Hingabe, so viel Vergebung…so viele Menschen sind den Spuren Jesu gefolgt. Jesus selbst und in seiner Nachfolge der Verdienst der Heiligen, das ist der „Schatz der Kirche“. Da wir alle verbunden sind, können wir aus dem Schatz beschenkt werden. Das ist der Ablaß, ein Geschenk aus dem Schatz der Kirche den Jesus und durch Jesus die Heiligen geschaffen haben. Durch dieses Geschenk können wir für die Folgen unserer Sünden Hilfe bekommen damitdie „zeitlichen Sündenstrafen“ erlassen oder vemindert werden.
Der Katechismus beschreibt das so:
„In der Gemeinschaft der Heiligen besteht unter den Gläubigen – seien sie bereits in der himmlischen Heimat oder sühnend im Reinigungsort oder noch auf der irdischen Wanderschaft – in der Tat ein dauerhaftes Band der Liebe und ein überreicher Austausch aller Güter. In diesem wunderbaren Austausch kommt die Heiligkeit des einen den anderen zugute, und zwar mehr, als die Sünde des einen dem anderen schaden kann. So ermöglicht die Inanspruchnahme der Gemeinschaft der Heiligen dem reuigen Sünder, daß er von den Sündenstrafen früher und wirksamer geläutert wird.“ (KKK 1475)
Und weil wir ja alle verbunden sind, auch die Verstorbenen, können wir auch für sie, die schon im Reinigungsort sind, Geschenke aus dem Schatz der Kirche – einen Ablaß – bekommen. Dazu wieder der Katechismus:
„Da die verstorbenen Gläubigen, die sich auf dem Läuterungsweg befinden, ebenfalls Glieder dieser Gemeinschaft der Heiligen sind, können wir ihnen unter anderem dadurch zu Hilfe kommen, daß wir für sie Ablässe erlangen. Dadurch werden den Verstorbenen im Purgatorium für ihre Sünden geschuldete zeitliche Strafen erlassen.“ (KKK 1479 )
Halleluja, Amen!
Wie bekomme ich den Ablaß zum Heiligen Jahr 2025?
Wie genau man den Ablaß zum Heiligen Jahr bekommen kann, könnt ihr hier nachlesen. Ein Punkt gefällt mir aber besonders:
„Im Geiste der Buße mindestens einen Tag lang auf sinnlose Ablenkungen (reale, aber auch virtuelle, die z.B. durch die Medien und die sozialen Netzwerke hervorgerufen werden) und auf überflüssigen Konsum verzichten“
Hey Ho, Let’s go….nach Rom zum Heiligen Jahr Ablaß!
Diakon Ruben Weyringer
(rechts: ein Schild in Rom, Fotos Ruben Weyringer)