13. Januar 2022

Von Ruben Weyringer

Pfarrer Franz Meilinger (1843-1905), Weyerhofsohn, Pfarrer von Krimml und Neukirchen, Ehrenbürger

Es sind oft kleine Dinge, die einen auf eine Spur führen. So war es in diesem Fall ein Sterbebild in einem alten Gesangsbuch aus Krimml. Dieses hatte ich bei der Generalsanierung des Pfarrhofes gefunden. Von einem Foto trifft mich ganz ernst und doch jugendlich der starke Blick eines Priesters.

Ich schreibe jugendlich, und doch ist er laut Sterbebuch mit 62 Jahren an „Marasmus senilis“, an Altersschwäche gestorben. Das Leben von Pfarrer Franz Meilinger ist mit vielen Pfarren im Oberpinzgau verwoben. Im Sterbebuch wird als Franz de Paula Meilinger angegeben. Wobei das „de Paula“ sich wohl auf seinen Namenspatron, den Heiligen Franz von Paola (Ordensgründer und Einsiedler) bezieht.

Laut Taufbuch wurde Franz Joseph am 14. März 1843 um 8 Uhr abends in Bramberg als Weyerhof-Sohn geboren. Schon am Morgen des nächsten Tages um 9 Uhr wurde er getauft und war so von Anfang mit dem eng verbunden, der sein weiteres Leben so prägen würde.

Auch der heutige Eigentümer und Küchenchef des Weyerhofes trägt den Namen Franz Meilinger. Der Weyerhof besteht seit 1130, ist geschichtlich u.a. mit den Bischöfen von Chiemsee verknüpft und befindet sich schon bald 200 Jahre, im Besitz der Familie Meilinger. (hier auf der Homepage des Weyerhofes mehr zur Geschichte des wunderschönen und geschichtsträchtigen Weyerhofes).

Über seinen Werdegang und Weg zum Priestertum habe ich noch nichts entdeckt, aber wer weiß welche Schätze noch auftauchen.

Nach seiner heiligen Priesterweihe wirke er als Kooperator in Stuhlfelden, Piesendorf und Niedernsill. Außerdem half er in der Saison in Badgastein aus und war kurz in Straßwalchen.

Pfarrer war er von 1882 bis 1893 in Krimml. In der Chronik beschreibt er ausführlich das große Fest mit Pfarrmission vom 20.-27.April 1884 zur Hundert Jahrfeier des Vikariats Krimml. Zwei schöne Gedichte, Begrüßung und Verabschiedung der Missionare künden von diesem Anlass. Stammen sie vielleicht aus der Feder Pfarrer Meilingers? Dazu später einmal mehr. Auch die Orgel (1884) und die gesamte Kirche (1885) wurde unter ihm saniert. Von 1893 bis zu seinem Tod am 19. Dezember 1905 war er Pfarrer von Neukirchen. Dazu auf dem Sterbebild: „In Krimml wie in Neukirchen entfaltete H. Pfarrer Meilinger die gleiche segensreiche Wirksamkeit. In Anerkennung derselben wurde er auch im Jahre 1904 von der Gemeinde Neukirchen zum Ehrenbürger ernannt. Welch große Wohltaten er den Armen und Bedrängten erwiesen, kann nur Gott allein ganz ermessen. Sein Andenken ist in alle Herzen geschrieben.

R.I.P.

Wunderbar bei allen Leiden

Bliebst Du heiter für und für,

Warst ein Trost und Stab den Andern,

Jesus war ja stets mit Dir!

„Süßes Herz Jesu, sei meine Liebe!“

 

Vielleicht stoße ich noch auf persönliche Zeugnisse seines Lebens und Glaubens, dann werde ich dies hier ergänzen.

O Herr, vergilt Pfarrer Meilinger bei dir im Himmel all das Gute, das er getan hat und schenke unseren Pfarren auf seine Fürsprache reiche Segen.

Deo sint laudes – Gott sei Lob

Deo sint laudes. (Gott sei Lob) Vikariat Krimml den 28. April 1884, Franz Meilinger, Vikar.

 

Text des Sterbebildes von Pfarrer Franz Meilinger:

Zur Erinnerung im Gebete

An den hochwürdigen Herrn

Franz Meilinger

Pfarrer in Neukirchen i.P.

Geboren am 14. März 1843 zu Weierhof in Bramberg, wirkte als Kooperator in Stuhlfelde, Piesendorf und Niedernsill u. in der Saisonzeit als Hilfspriester in Badgastein u. für kurze Zeit auch in Straßwalchen. Als selbstständiger Seelsorger wirkte Herr Pfarrer Meilinger 11 Jahre in Krimml u. seit 1893 in Neukirchen im Pinzgau. In Krimml wie in Neukirchen entfaltete H. Pfarrer Meilinger die gleiche segensreiche Wirksamkeit.

In Anerkennung derselben wurde er auch im Jahre 1904 von der Gemeinde Neukirchen zum Ehrenbürger ernannt. Welch große Wohltaten er den Armen und Bedrängten erwiesen, kann nur Gott allein ganz ermessen. Sein Andenken ist in alle Herzen geschrieben.

R.I.P.

Wunderbar bei allen Leiden

Bliebst Du heiter für und für,

Warst ein Trost und Stab den Andern,

Jesus war ja stets mit Dir!

„Süßes Herz Jesu, sei meine Liebe!“

Zaunrith, Salzburg 79 6

 

Schaut, ob ein Schmerz gleich sei meinem Schmerze.

Klagel. 1.12

Verl.-Anst. Benziger & Co.A.G.

Einsiedeln, Dep. 4142

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